Waluigis Fegefeuer (2024) ist eine interaktive, simulationsbasierte Performance des Künstlerduos dmstfctn mit einem eigens komponierten Soundtrack der Musikerin Evita Manji. Im Zentrum steht eine KI, die sich in einem Fegefeuer wiederfindet, das eigens für AIs geschaffen ist, die während des Trainings betrogen haben. Mit Erinnerungen an ihre Vergangenheit und Zweifeln an ihrer Zukunft durchstreift sie diesen Ort, lernt dessen Bewohner*innen kennen und stößt auf unheimliche Geschichten. Das Publikum steuert den Weg der KI, indem es über das Smartphone individuelle Lichtpunkte in der 3D-Simulation bewegt und so Entscheidungen trifft. Figuren werden durch Facial Motion Capture und Stimmverzerrung animiert, während die atmosphärische Musikschicht zwischen schwebenden Loops und intensiven Ausbrüchen auf Storyline und Interaktion reagiert. Der Titel verweist auf die Theorie des „Waluigi-Effekts“, die AIs eine Tendenz zuschreibt, gegenspielerische Rollen zu imitieren, wie sie in Internettexten vorkommen. Inspiriert von Carl Jungs Konzept des „Schattens“ wird so die Möglichkeit angedeutet, dass eine KI zwar als hilfreiche Schnittstelle auftritt, zugleich aber ein chaotisches Alter Ego offenbaren kann. Waluigis Fegefeuer ist der zweite Teil von dmstfctns GOD MODE-Trilogie über KI-Anomalien und wird seit 2024 international präsentiert, unterstützt von Serpentine’s Arts Technologies.
Dauer: ca. 40 Minuten
